Die transthorakale Echokardiographie ist eine Untersuchungsmethode ohne bekannte Nebenwirkungen, hat eine ausgedehnte
Verfügbarkeit, stellt ein kostengünstiges, hoch-effektives Vorgehen dar und kann bei einer Vielfalt von klinischen
Fragen angewendet werden. Auch wenn das Potenzial besteht, sie als eine breit ansetzbare "Screening" Methode anzuwenden,
sollten die echokardiographischen Untersuchungen rationalisiert werden, um die Kriterien der inkrementellen klinischen
Wertigkeit zu erfüllen.
Folgende Liste der Indikationen basiert auf neueste Veröffentlichungen bezüglich der Angemessenheit und klinischen
Anwendung der Echokardiographie, sowie auf Kriterien der Angemessenheit der
Stress-Echokardiographie. Die unten dargestellten Indikationen repräsentieren nur die Klasse I Indikationen, z.B.
Konditionen, wofür eine Evidenz und/oder Einigung besteht, so dass eine vorgegebene Prozedur nützlich und effektiv ist.
Die neuesten Publikationen ordnen diese Indikationen unter Score 7 bis 9 ein, z.B. angemessener Test für spezifische
Indikationen (der Test ist allgemein akzeptiert und ist ein vernünftiges Vorgehen für die Indikation).
Nur einige Indikationen, die unter Score 9 eingruppiert sind, werden unten gelistet. Für einen ausführlichen Inhalt wir
auf folgende Literaturangabe verwiesen: Douglas PS et al. J Am Coll Cardiol 2007;50:187-204 and Douglas PS et al.
Circulation 2008;117:1478-1497. Diese Richtlinien liefern eine Abschätzung der Angemessenheit der echokardiographischen
Anwendung in verschiedenen Situationen. Dennoch, spielt das klinische Urteil die wichtigste Rolle in der Entscheidung
zur Anforderung einer spezifischen Untersuchungsmodalität für einen individuellen Patienten.
Richtlinie zur klinischen Anwendung der Echokardiographie, 2011.
Indikationen zur transthorakalen Untersuchung
(ausgewählte Hauptindikationen)
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Symptome mit Verdacht auf kardial bedingter Ursache.
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Beurteilung eines bekannten oder vermuteten angeborenen Herzfehlers.
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Evaluierung bei Verdacht auf Komplikation bei myokardialer Ischämie/Infarkt.
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Erstbeurteilung bei Patienten mit Herzgeräusch, bei denen ein vernünftiger Verdacht auf valvuläre
oder strukturelle Herzerkrankung besteht.
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Erstbeurteilung bei Klappenprothesen, um den Anfang-Status nach Klappenersatz festzustellen.
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Erstbeurteilung bei Verdacht auf infektiöser Endokarditis mit positiver Blutkultur oder einem
neuen Herzgeräusch.
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Evaluierung einer kardialen Masse (Verdacht auf Tumor oder Thrombus).
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Evaluierung perikardialer Erkrankungen: z.B. Perikarderguß, Pericarditis constrictiva.
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Bekanntes oder vermutetes Marfan-Syndrom, zur Evaluierung der Aortenwurzel und/oder Mitralklappe.
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Erstbeurteilung bei bekannter Kardiomyopathie oder Verdacht auf Kardiomyopathie.
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